Prognosen sind unsicher, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.
Eine der wenigen allgemein anerkannten Voraussagen ist jedoch, dass sich das Zeitalter billiger Energie dem Ende neigt.
Unklar ist lediglich, wie schnell die Vorräte an fossilen Energieträgern aufgezehrt sein werden.
Bei langfristig steigendem Bedarf genügt bereits eine Stagnation der Produktion, um die Preise deutlich ansteigen zu lassen (Stichwort Peak-Oil).
Aktuell können sich Autofahrer und Energieverbraucher über sinkende Ölpreise freuen. Aber ist das auch von Dauer?
Es gibt nur wenige wirklich globale Energiemärkte und komplexe Substitutionseffekte, sodass der Shale-Gas-Boom nicht etwa Erdgas in Westeuropa verbilligte, sondern Kohle.
Material- und Energieeinsatz bei den unkonventionellen Fördermethoden sind derart hoch, dass nach dem Preiseinbruch mit massiven Investitions- und Produktionsrückgängen zu rechnen ist. Und das bedeutet bald wieder stark steigende Preise.
Neben diesen globalen Entwicklungen hat sich Deutschland mit der Energiewende eine zusätzliche Herausforderung auferlegt. Auch wenn bereits heute Unternehmen und Verbraucher unter den gestiegenen Stromkosten leiden, muss man sich in Erinnerung rufen, dass die Kosten der Energiewende bisher noch gar nicht auf die Strompreise wirken.
Die stark gestiegene EEG-Umlage ist eine Folge der im Grundsatz seit Jahren unveränderten und marktfernen Fördersystematik. Die notwendigen Investitionen, vor allem in die Stromnetze, haben noch gar nicht begonnen. Das bedeutet, der Weg steigender Stromkosten wird in Deutschland so oder so weitergehen.
Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Investitionen in Energieeffizienz lohnen sich immer mehr und amortisieren sich immer schneller!