Das BMU gibt bekannt:
„Die Ständigen Vertreter der EU-Mitgliedstaaten haben sich heute in Brüssel für eine zeitweise Verknappung der Zertifikate für den Ausstoß von Treibhausgasen ausgesprochen (sogenanntes Backloading). Damit ist der Weg frei für Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament und der EU-Kommission. Deutschland hat dem zugestimmt.“
Das klingt nach weniger als es tatsächlich ist, denn bislang galten vor allem die Mitgliedsländer als Bremser. Hintergrund ist, dass viele Unternehmen derzeit von den extrem günstigen Preisen für CO2-Emissionszertifikate profitieren.
Aber dadurch existiert de facto natürlich kaum ein Anreiz für Investitionen in höhere Energieeffizienz und CO2-sparsamere Technik. Das hängt natürlich auch mit dem Boom der Erneuerbaren in Deutschland zusammen. Der durch das EEG bezahlte starke Anstieg der erneuerbaren Stromerzeugung in Deutschland hat den Bedarf nach CO2-Zertifikaten der deutschen Energieversorgen stark sinken lassen und dementsprechend auch die Preise.
Das sogenannte Backloading soll nun die aktuellen CO2-Zertifikate verknappen, um eine Preiserhöhung und damit einhergehende Lenkungswirkung zu erzielen. Der überragende Vorteil dieses Mechanismus ist die Technologieneutralität. Das heißt, es wird keine bestimmte Form der Reduktion gefördert, sondern es bleibt den Unternehmen überlassen, den wirtschaftlich günstigsten Weg zu CO2-Reduzierung zu gehen.