Anlass für aktuelle Aufregung über die Energiekonzerne ist RWEs Ankündigung ausgerechnet die Strompreise für Garantieverträge anzuheben. Natürlich klingt es zunächst absurd, dass die Preisgarantie völlig wirkungslos ist, denn die Letztverbraucher interessieren letztlich nur die effektiven Stückkosten und nicht die Zusammensetzung des Strompreises.
Wie das Bild zeigt, sind 2014 jedoch nur 29% des durchschnittlichen Haushaltsstrompreises direkt durch die Stromvermarkter beeinflussbar, nämlich die Beschaffungs- bzw. Erzeugungskosten sowie Vertriebskosten und -margen.
Daher wird keine Stromlieferant absolute Preisgarantien abgeben können!
Ein weitere Folge dieser Entwicklung ist, dass die Preisunterschiede immer geringer werden. Hat man also den Grundversorgertarif verlassen und einen einigermaßen vernünftigen Lieferanten, wird ein Wechsel kaum etwas bringen. Dennoch sollte man es versuchen und regelmäßig eine Preisorientierung über eines der gängigen Vergleichsportale einholen.
Garantieverträge bringen also vor allem eines und zwar in der Regel lange Vertragslaufzeiten und die nehmen einem dann noch die letzten Chancen, kurzfristig die Stromkosten zu minimieren. Also lieber Finger weg und Flexibilität erhalten.
Was bleibt, ist schlicht weniger Strom zu verbrauchen. Dann sparen Sie 29 Ct pro kWh und nicht 0,5 Ct pro kWh, wie bei einem Lieferantenwechsel.